Heute auf der Süddeutschen einen Artikel gefunden, der mich wirklich zum Nachdenken gebracht hat. Der Youtuber Marvin Wildhage hat es geschafft, sich als EM-Maskottchen „Albärt“ verkleidet in die „Munich Football Arena“ zu schmuggeln. Die Aktion war natürlich höchst riskant und hat auf eine ziemlich beeindruckende Weise gezeigt, wie angreifbar unsere Sicherheitssysteme noch immer sind.
Marvin hat monatelang an dieser Aktion gearbeitet, ein Kostüm für 5000 Euro anfertigen lassen und sogar einen Parkausweis gefälscht. Das ist auf der einen Seite unglaublich kreativ und mutig, auf der anderen Seite aber auch beängstigend. Was mich daran am meisten fasziniert, ist die Ambivalenz zwischen Kreativität und Verantwortung.
Als ich jünger war, habe ich einmal versucht, mich ohne Ticket in ein Konzert meiner Lieblingsband zu schleichen. Ich war so aufgeregt, dass ich über den Zaun kletterte und mich unter die Leute mischte. Die Aufregung, das Adrenalin – ich kann verstehen, was Marvin angetrieben hat. Doch damals, wie auch jetzt, musste ich die Konsequenzen tragen. Ich wurde erwischt und rausgeschmissen. Heute denke ich darüber nach, wie dumm und gefährlich das eigentlich war.
Marvins Aktion hat nicht nur Sicherheitslücken aufgedeckt, sondern auch eine breite Diskussion ausgelöst. Sicherheit bei Großveranstaltungen ist heutzutage wichtiger denn je. Die UEFA reagierte natürlich prompt und streng, und Marvin drohen nun mehrere Anzeigen. Christian Solmecke, der bekannte Anwalt, hat in einem Youtube-Video die rechtlichen Konsequenzen beleuchtet und klar gemacht, dass solche Streiche ernste Folgen haben können.
Die Frage, die sich mir stellt, ist: Wie gehen wir in Zukunft mit solchen Sicherheitsrisiken um? Werden die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt, oder wird es weiterhin findige Köpfe wie Marvin geben, die Schlupflöcher entdecken? Vielleicht ist es Zeit für ein Umdenken – ein Balanceakt zwischen Kreativität und Sicherheit.